Anfang des Jahres kontaktierte uns eine befreundete Tierschützerin aus Rumänien mit einem Hilfegesuch.
In einer kleineren rumänischen Ortschaft betreut ein älterer Herr einige Streunerkatzen. Er wandte sich an unsere Tierschutzkollegin und bat um Hilfe bei der Kastration der Tiere. Er selbst hätte die finanziellen Mittel nicht aufbringen können.
Wir sicherten unsere Unterstützung in Form einer Übernahme von Tierarztkosten zu und so wurde alles kurzerhand geplant. 3 weibliche und 3 männliche Tiere konnten gefangen und kastriert werden. Die Kater wurden nach der Kastration wieder direkt in die Freiheit entlassen, die Damen durften sich noch einige Tage erholen und auch dann wieder ihrer Wege gehen. Eines der Mädchen verbrachte diese Tage bei einer ukrainischen Familie und der Funke ist sofort übergesprungen. Sie lebt nun bei dieser Familie und begleitet die Kinder zum Englisch-Unterricht.
Warum Kastrationsprojekte so wichtig sind:
Herrenlose Katzen vermehren sich unkontrolliert, wenn wir nicht eingreifen
Das ist nicht nur in unseren Nachbarländern ein Problem. Auch in Deutschland bilden sich ganze Katzenkolonien, die im besten Fall wenigstens von Tierschützern gefüttert und medizinisch versorgt werden. Denn manche Tiere sind bereits so verwildert, dass sie sich in Menschenhand nicht mehr wohl fühlen, also nicht mehr vermittelbar sind.
Eine Kätzin bekommt im Durchschnitt zweimal pro Jahr Junge. Geht man von einem Wurf mit durchschnittlich drei Welpen aus, besteht die Population rein rechnerisch nach zwei Jahren aus 42 Katzen, nach vier Jahren wäre man bei 2.000 Tieren. - So viel zur Theorie.
Dass nicht inzwischen Zehntausende Katzen unsere Umgebung bevölkern, liegt nur an der hohen Sterblichkeit. Krankheiten, Unterernährung, Tod durch Unfall sind für diese schutzlosen Katzen Alltag. Zahllose Jungtiere verenden bereits als Babys und die durchschnittliche Lebenserwartung einer Straßenkatze liegt nur bei 3–4 Jahren.
Die Kastration von Katern ist übrigens genauso wichtig
Wir können jedem Katzenbesitzer nur empfehlen, sein Tier kastrieren zu lassen, unabhängig vom Geschlecht. Denn nicht nur der unerwünschte Kindersegen ist ein Problem. Unter Katzen gibt es sexuell übertragbare Krankheiten, mit denen sich Katzen bei der Paarung gegenseitig infizieren. Auch in Deutschland ist dieses Risiko nicht zu vernachlässigen, zumal sich die eigentliche Krankheit oft erst lange nach einer Infektion bemerkbar macht, v.a.
sog. »Katzen AIDS« = Felines Immundefizienz Virus (FIV) und
Leukose
sind bisher nicht heilbar und langfristig tödlich.
Zusätzlich können Revierkämpfe unter unkastrierten Katern böse ausgehen. Und die streng riechenden Duftmarken von Katern sind auch ein recht unerfreulicher Nebeneffekt.
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